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Digitale Drogen

Bildergebnis für digitale drogen

 

Andere Bezeichnungen: digital drugs, Binaurale Beats, Brainwave Technologie, Hemisphären-Synchronisation, i-doser, idoser, idozer, Ubrain.

Hintergrund

Einige Internetseiten bieten sogenannte „digitale Drogen“ als Audiodatei zum kostenlosen Download an. In den USA wird dieses Thema in der Presse vielfach diskutiert und löst kontroverse Debatten bei Eltern, Lehrer_innen und Expert_innen aus. Angeblich versuchen die Anbieter_innen Kinder und Jugendliche nach ihrer Internetseite und weiteren kostenpflichtigen Sounds „süchtig“ zu machen. In einigen Teilen der USA wurden mit Verweis auf die Gefahren „digitaler Drogen“ sogar schon MP3-Player in der Schule verboten.

Allerdings sind „digitale Drogen“ einfach nur spezielle Audiodateien, die binaurale Beats (s.u.) erzeugen.

Wie binaurale Beats – also „digitale Drogen“ erzeugt werden können, hat schon 1839 Heinrich Willhelm Dove herausgefunden. Lange Zeit wurde nach der Entdeckung der binauralen Beats nicht mehr weiter geforscht, bis ein Biophysiker das Thema 1973 aufgriff und einen Fachartikel seiner Forschungsergebnisse veröffentlichte. Seitdem werden binaurale Beats in vielen Meditations-CDs eingebaut und angewendet. Vor allem in der Esoterik und alternativen Medizin sind „digitale Drogen“ weit verbreitet. Robert Allan Monroe entwickelte die „Binaural Beats“-Technologie 1974 weiter und ließ seine Entwicklungen unter dem Namen „Hemi-Sync“ (Hemisphären-Synchronisation) patentieren.

Die einzige Neuerung besteht darin, dass nun binauralen Beats vermarktet werden, die beim Anhören die Wirkung verschiedener (teils illegalisierter) Substanzen hervorrufen sollen.

Die Töne

Binaurale Beats sind wahrnehmbare Töne, die direkt im Gehirn entstehen, wenn den Ohren, getrennt über Stereokopfhörer, zwei leicht unterschiedliche Frequenzen zugeführt werden. Das heißt, wenn zwei Töne, deren Frequenzen sich nur wenig voneinander unterscheiden, erklingen, so ist nicht ein einzelner, anhaltender Ton zu hören, sondern ein pulsierender Ton (Beat), der in gleichmäßigen Abständen die Lautstärke moduliert. Im Gehirn wird eine dritte Frequenz wahrgenommen, die der Differenz der ursprünglichen Frequenzen entspricht (z.B.: links: 440 Hz (Hertz), rechts: 430 Hz = 10 Hz im Gehirn erzeugte Frequenz). Bedingt durch die Differenz der Töne entsteht eine so genannte Schwebung.
Um einen Beat wahrnehmen zu können, müssen die Trägerfrequenzen dabei unterhalb von 1500 Hz liegen. Der Unterschied zwischen den Frequenzen für das linke und rechte Ohr darf nicht größer als 30 Hz sein, da sonst zwei verschiedene Töne gehört werden. (vgl. wikipedia)

Wirkung

Binaurale Beats sollen im Gehirn eine Hemisphären-Synchronisation entstehen lassen. Von Hemisphären-Synchronisation (kurz: Hemi-Sync) spricht man, wenn die Gehirnwellen in rechter (zuständig für räumliche Orientierung und Kreativität) und linker Gehirnhälfte (zuständig für Logik, Verstand, Sprache und Analyse) synchron schwingen. Dann arbeitet das Gehirn im ganzheitlichen Zustand. Es wird davon gesprochen, dass somit Herz und Verstand Hand in Hand arbeiten. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür aber nicht.
Sicher ist allerdings, dass binaurale Beats Einfluss auf die Hirnwellen haben und auch die Teile des Gehirns stimulieren, die nicht mit dem Hören verknüpft sind. Durch diese auditive Stimulation werden Endorphine im Gehirn freigesetzt.
Verschiedene binaurale Beats werden (je nach Frequenz) u.a. zum Einschlafen, Entspannen, Meditieren, konzentrierten Lernen sowie zur Stressbewältigung, Bewusstseinserweiterung und Selbsthypnose angeboten.

Des Weiteren werden neuerdings Audiodateien verkauft, die die Wirkung von legalen (z.B. Alkohol, Nikotin) und illegalisierten (z.B. LSD, Heroin) Substanzen nachahmen sollen.

Nebenwirkungen

User berichten, dass es während des Hörens zu Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen kommen kann. In diesem Fall sollte das Abspielen abgebrochen werden.
Die US-amerikanische Behörde „Oklahoma Bureau of Narcotics and Dangerous Drugs“ gab eine Warnung bezüglich „digitaler Drogen“ heraus. Ihrer Meinung nach führt das Besuchen der Internetseiten dazu, dass die Kinder auch mit anderen Webseiten in Berührung kommen, die „echte“ Drogen und Drogenzubehör anbieten. Des Weiteren würde das Hören von „digitalen Drogen“ auf eine Bereitschaft hinweisen, mit „echten“ Drogen zu experimentieren. Allerdings sind digitale Drogen schon seit Jahrzehnten auf dem Markt und werden vor allem im Bereich der Esoterik angewendet. Forschungsergebnisse hinsichtlich Userzahlen, eventueller Nebenwirkungen oder nachgewiesener Wirkung sind uns nicht bekannt.

Safer Hören

Personen mit Epilepsie und Personen, die in der Vergangenheit einen Schlaganfall erlitten haben oder an psychischen Erkrankungen leiden, sollten auf das Hören von „digitalen Drogen“ verzichten.

Vermeide den „Mischkonsum“ mit psychoaktiven Substanzen, insbesondere Ketamin, da Du auf Ketamin bestimmte Frequenzbereiche nicht mehr hörst und evtl. nicht einschätzen kannst, wie laut die Musik / die Beats sind.

Nicht während des Autofahrens hören!

Haftungsausschluss: 

Diese Informationen sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Towely´s Drogenberatung übernimmt keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.

 

 

 

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